Der 1.300 m hohe, langgestreckte, breite Schwarzenberg schließt das Vorland des Riesengebirges nach Norden wie eine Mauer gegenüber dem Gebirge ab. Dieses Land wird durch mehrere in Nord-Süd-Richtung fließende Gewässer, die schmale, tiefe Täler in den roten Sandsteinboden gruben, zerschnitten. In den so entstandenen Tälern laufen die Große- und Kleine Elbe, der Silber-, Seifen- und Forstbach, sowie schließlich die Aupa. Kleine Städte und langgezogene Dörfer haben sich an diesen Fluß- und Bachläufen angesiedelt - dort liegt unsere unvergessene Heimat.
Im Tale des Silberbaches, der hinter dem Schwarzenberg entspringt, spielt die vorliegende Geschichte zur Zeit der großen Kaiserin Maria Theresia und ihres Sohnes Josef, den späteren Kaiser Josef II.
Bei einem im Moose des Forstbrunner-Waldes halb versunkenen Steinkreuz findet in einer dunklen Nacht ein Eifersuchtskampf zwischen dem Lehenhofbauer Adam aus Lauterwasser und dem herrschaftlichen Bleicher Gaabler statt, bei dem letzterer getötet und während eines starken Gewitters hinter dem Kreuze im Waldboden verscharrt wird. Eine später an diese Bluttat an einem Baum aufgehängte Gedenktafel habe ich selbst einmal gesucht und auch noch gefunden.
In damaliger Zeit revoltierten Bauern der Umgebung gegen ihre Herrschaften und deren Beamte, weil ihnen nach einem Gerücht der junge Kaiser Josef die Freiheit von der drückenden herrschaftlichen Fron versprochen hatte. In der unruhigen Zeit fiel das Verschwinden Gaablers nicht so auf wie es sonst zu ruhigen Zeiten der Fall gewesen wäre.
Der Lebenhofbauer nimmt das Mädchen, das durch den Bleicher in Schande zu stürzen droht und sich das Leben nehmen will, zum ehelichen Weibe und anerkennt auch das unehelich gezeugte Kind, das jedoch schon am Tauftage stirbt.
Trotz großer Liebe der Ehegatten findet das Gewissen des Bauern keine Ruhe und immer wieder blättert er in einem großen Buche, das die damaligen Torturen bei der Vernehmung eines vermeintlichen Verbrechers schildert und schließlich sein Ende am Rade beschreibt, um vor diesen Grausamkeiten den Mut zu finden, seine Schuld nicht zu bekennen und die Familie vor Schande zu bewahren.
Der ausbrechende "Kartoffelkrieg" zwischen Preußen und Österreich, der sich zum Teil in diesen Tälern abspielt, läßt an seinem Ende das inzwischen geborene eheliche Kind und den Erben gerade durch dieses Buch den Tod finden.
Der Bauer sieht, jede Schuld muß ihre Sühne finden. Vor dem toten Kinde beichtet er erst seinem Weibe die Bluttat und stirbt bald darauf bei der Lauterwasserkapelle in einem Schneesturm, noch ehe er sich der weltlichen Gerechtigkeit stellen kann.
Seine fiebernde Frau läßt durch den Pfarrer von Forst den toten Gegener aus dem Brunner Walde auf den geweihten Friedhof bringen, während sie selbst durch den Schnee in der Nacht zum Friedhof eilt, um bei Mann und Söhnen den ersehnten Frieden zu finden.
Das Buch wurde von Aladar Guido Przedak geschrieben und ist im Riesengebirgsverlag Renner, Kempten / Allgäu erschienen.
Das Buch befindet sich in einem guten Zustand !!!